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Der Hecht: Ein Jäger, der uns Angler herausfordert!

Das Bild zeigt einen Hecht unter Wasser vor einem Krautfeld

Der Hecht, auch bekannt als der „König der Räuber“, ist ein faszinierender Fisch, der Angler seit jeher in seinen Bann zieht. Sein schlanker, torpedoförmiger Körper, die markante Zeichnung und sein aggressives Jagdverhalten machen ihn zu einem begehrten Fang.

Doch der Hecht ist kein einfacher Gegner. Er ist schlau, vorsichtig und blitzschnell. Um ihn zu überlisten, braucht es die richtige Strategie, die passende Ausrüstung und natürlich einen guten Hechtköder.

In diesem Artikel teilen wir unser Wissen und unsere Erfahrungen mit dir, damit auch du erfolgreich auf Hecht angeln gehen kannst. Egal ob du Anfänger oder erfahrener Angler bist, hier findest du wertvolle Tipps und Tricks, die dir zum Erfolg verhelfen.

Die richtige Ausrüstung für die Hechtjagd

 

Hechtrute

Auf dem Bild ist eine zweigeteilte Angelrute auf einem Holztisch zu sehen.

Daiwa Prorex X Spin Hechtrute zum Spinnangeln: 2,70 m lange, zweiteilige Steckrute mit 40-100 g Wurfgewicht.

Eine gute Hecht Angelrute ist die Grundlage für erfolgreiches Hechtangeln. Sie sollte robust und dennoch sensibel genug sein, um die Bisse des Hechts zu erkennen. Achte auf eine Rute mit ausreichend Wurfgewicht, um auch größere Hechtköder problemlos werfen zu können.

Die optimalen Eigenschaften der Hechtrute hängen hierbei von der zu verwendenden Angelmethode ab:

 

Hechtrute zum Spinnangeln: Beim Spinnangeln wird ein Kunstköder ausgeworfen und wieder eingeholt. Der Kunstköder imitiert einen flüchtenden Fisch.

Diese Methode bietet den Vorteil, dass man mit dem Kunstköder große Wasserflächen beangeln und so die Wahrscheinlichkeit erhöhen kann, einen Hecht zu fangen. Gute Spinnruten zum Angeln auf Hechte haben folgende Eigenschaften:

  • Ausreichendes Wurfgewicht
  • Schnelle Aktion
  • Steckrute oder einteilige Rute aus Kohlefaser
  • Länge von 2,1 – 3 m

Hechtköder können ganz schön schwer sein, besonders große Wobbler oder Gummifische. Mit einer Rute mit ausreichend Wurfgewicht kannst du diese Köder problemlos auf Weite bringen und erreichst so auch die Standplätze der Hechte, die weiter vom Ufer entfernt liegen.

Ein verbreiter Wurfgewichtsbereich ist 40-100 g, es gibt aber auch Spinnruten, die zum Angeln mit noch leichteren oder schwereren Ködern geeignet sind.

Eine schnelle Aktion bedeutet, dass sich die Rute beim Wurf und beim Drill hauptsächlich im oberen Drittel biegt. Das hat mehrere Vorteile beim Hechtangeln:

  • Besserer Anhieb: Hechte haben ein hartes Maul. Mit einer schnellen Rute kannst du den Haken mit mehr Kraft und Präzision setzen.

 

  • Direktere Köderführung: Du spürst besser, was der Köder unter Wasser macht und kannst ihn präziser führen.

 

  • Mehr Kontrolle im Drill: Eine schnelle Rute gibt dir mehr Kontrolle über den Fisch und hilft dir, ihn sicher zu landen.

 

Steckruten sind praktischer zu transportieren als einteilige Ruten. Außerdem sind sie im Vergleich zu Teleskopruten leichter und haben eine bessere Aktion. Einteilige Ruten haben in der Regel die beste Aktion und sind sogar noch sensibler als mehrteilige Steckruten.

Kohlefaser ist ein leichtes und robustes Material, das ideal für Spinnruten geeignet ist. Kohlefaserruten ermöglichen lange Angeltage ohne Ermüdungserscheinungen.

Die optimale Länge deiner Hechtrute hängt stark von den Gegebenheiten am Gewässer ab:

2,10 – 2,40 m:

  • Ideal für bewachsene Ufer, wo du mit einer kürzeren Rute besser werfen und hantieren kannst.
  • Auch gut geeignet für das Angeln vom Boot, Kajak oder Belly Boot.
  • Bietet dir mehr Kontrolle im Drill, besonders in hindernisreichen Gewässern.

2,70 – 3,00 m:

  • Die Allround-Länge für die meisten Hechtangler.
  • Ermöglicht weitere Würfe vom Ufer, was besonders an großen Seen und Flüssen wichtig ist.
  • Bietet eine gute Balance zwischen Wurfweite und Kontrolle.

Über 3,00 m:

  • Nur in Ausnahmefällen nötig, z.B. wenn du extreme Wurfweiten benötigst.
  • Kann beim Spinnfischen schnell unhandlich werden.

Hechtruten zum Spinnangeln kannst du bedenkenlos auch zum Ansitzangeln mit totem Köderfisch verwenden.

 

Hechtrute zum Ansitzangeln mit totem Köderfisch: Beim Ansitzangeln mit totem Köderfisch spielt das Gewicht der Hechtrute eine untergeordnete Rolle, da die Rute nach dem Auswerfen auf einem Rutenhalter abgelegt wird.

Diese Eigenschaften sollte eine gute Hechtrute zum Ansitzangeln mindestens haben:

  • Ausreichendes Wurfgewicht
  • Teleskoprute
  • Mittelschnelle Aktion
  • Länge von 2,70 – 4,20 m
  • Verbundmaterial aus Glasfaser und Kohlefaser

Hechtmontagen mit Köderfisch können ganz schön schwer sein. Deine Rute braucht also genug Power, um diese Montagen auf die gewünschte Distanz zu befördern. Achte auf ein Wurfgewicht, das zu den Köderfischen passt, die du verwenden möchtest.

Teleskopruten sind beim Ansitzangeln sehr beliebt, da sie kompakt und leicht zu transportieren sind. Ideal, wenn du viel unterwegs bist und deine Ausrüstung flexibel verstauen möchtest. Außerdem sind sie günstiger als einteilige oder mehrteilige Steckruten.

Eine mittelschnelle Aktion ist beim Ansitzangeln auf Hecht oft die beste Wahl. Sie ermöglicht weite Würfe und federt die Fluchten des Hechts gut ab. So minimierst du das Risiko von Aussteigern.

Im Vergleich zum Spinnangeln ist keine schnelle Aktion der Rute erforderlich, da das Fressen eines Köderfisches meistens länger dauert als eine kurze und schnelle Attacke auf einen Spinnköder.

Die optimale Länge deiner Hechtrute zum Ansitzangeln hängt von den Gegebenheiten am Gewässer ab.

  • 2,70 – 3,00 m: Eine gute Allround-Länge, die sich für viele Situationen eignet.
  • 3,30 – 3,60 m: Ideal für größere Gewässer, wo du weitere Würfe benötigst.
  • 3,90 – 4,20 m: Kommt zum Einsatz, wenn du sehr weit werfen musst oder an stark bewachsenen Ufern angelst.

Verbundmaterial kombiniert die Vorteile beider Komponenten: Glasfaser macht die Rute robust und widerstandsfähig, während Kohlefaser für Leichtigkeit und Sensibilität sorgt. So hast du eine Rute, die den Belastungen des Hechtangelns standhält und gleichzeitig angenehm zu handhaben ist.

Viele Grundruten zum Angeln auf Friedfische bestehen auch aus Verbundmaterial und man kann diese Ruten auch genau so gut zum Ansitzangeln auf Hecht verwenden, wenn das Wurfgewicht passt.


Rute und Rolle zum Fliegenangeln auf Hecht

Zum Fliegenangeln auf Hechte nimmst du am besten eine Rute und Rolle der Klasse #8 oder #9. Da diese Kombination etwas schwer sein kann, ist eine Rute mit höchstens 2,70 m Länge empfehlenswert, um ein ermüdungsfreies Angeln zu gewährleisten.

 

Angelrolle zum Angeln auf Hechte

Zwei Angelrollen nebeneinander auf einem Holztisch.

Zwei Spinnrollen in der Größe 4000 zum Angeln auf Hecht. Links: Shimano Nasci 4000XG. Rechts: Daiwa Exceler LT4000D-C.

Zum Angeln auf Hechte empfehlen wir Angelrollen mit folgenden Eigenschaften:

  • Schnurfassung von mindestens 100 m/0.20 mm für geflochtene Schnur
  • Übersetzung ab 5,0:1
  • Mindestens 3 Kugellager
  • Geschmeidige Bremse mit mindestens 5 kg Bremskraft
  • 4000er Größe

Eine ausreichende Schnurfassung ist wichtig, um beim Hechtangeln weit werfen zu können und genug Schnurreserven zu haben, um den Fisch sicher drillen zu können.

Eine Übersetzung von 5,0:1 oder höher ermöglicht dir, den Köder beim Spinnangeln dynamisch zu führen und deine Montagen schnell einzuholen.

Ab einer Anzahl von 3 Kugellagern haben Angelrollen ein besonders geschmeidigen Lauf, der ein stundenlangen Spinnfischen deutlich angenehmer macht.

Eine geschmeidige Bremse mit ausreichend Bremskraft ermöglicht dir, den Fisch während des Drills gut zu kontrollieren und an Land zu ziehen. Manche 4000er Rollenmodelle haben schon hohe Bremskräfte von 9-12 kg und bieten damit sogar noch zusätzliche Reserven, falls ein Wels auf den Hechtköder beißt.

Die 4000er Größen der meisten Angelrollen haben eine ausreichende Schnurfassung zum Angeln auf Hecht. Bei manchen Rollen ist die Spule nicht besonders tief und es passt nicht so viel Schnur auf die Rolle. In dem Fall kann man auch vorsichtshalber ein 5000er Modell nehmen.

 

Schnur zum Hechtangeln

Rolle mit Angelschnur auf einem Holztisch.

Geflochtene Schnur in der Stärke 0,25 mm mit 24,5 kg Tragkraft.

Die meisten Hechtangler angeln mit Kunstködern und vertrauen auf geflochtene Schnur. Aber auch der Einsatz von klassischer monofiler Schnur ist noch verbreitet und kann manchmal sogar besser sein. Hier sind die Eigenschaften von guten Angelschnüren zum Angeln auf Hechte:

  • Geflochtene Schnur mit mindestens 0.20 mm Durchmesser
  • Monofile, dehnungsarme Schnur mit mindestens 0.35 mm Durchmesser
  • Beschichtete, geflochtene Schnur mit mindestens 0.20 mm Durchmesser

Geflochtene Schnüre bieten den Vorteil, dass sie keine Dehnung haben. So kann man beim Spinnangeln auf Hecht den Biss besonders gut fühlen und den Anhieb besser setzen. Sie können jedoch in hindernisreichen Gewässern mit vielen Steinen durch den Abrieb beschädigt werden.

Wenn man nicht gezielt auf besonders große Hechte angelt, ist eine geflochtene Schnur mit 0.20 mm Durchmesser meistens die richtige Wahl. Die Tragkraft bei dieser Schnurstärke liegt meistens um die 20 kg und reicht für die meisten Hechte vollkommen aus.

In Gewässern mit vielen Steinen und hoher Hängergefahr kann eine monofile Schnur die bessere Wahl sein, da sie abriebfester ist. Bei der Verwendung einer monofilen Schnur sollte eine mit geringer Dehnung gewählt werden.

Aufgrund der deutlich geringeren Tragkraft im Vergleich zu geflochtenen Schnüren ist bei monofiler Schnur eine Stärke von mindestens 0.35 mm erforderlich.

Geflochtene Schnüre mit Beschichtung vereinen das beste beider Welten. Sie sind abriebfest wie eine monofile Schnur und haben die hohe Tragkraft einer geflochtenen Schnur. Wie bei den geflochtenen Schnüren ohne Beschichtung reicht auch hier die Stärke 0.20 mm in den meisten Fällen.

 

Weitere benötigte Ausrüstung zum Hechtangeln

Ausrüstungsgegenstände zum Hechtangeln auf einem Holztisch.

Neben der Rute, der Rolle und der Schnur benötigst du noch folgende Dinge zum Hechtangeln:

 

  • Fischereischein: Deine Lizenz zum Angeln. Diesen kannst du nach dem erfolgreichen Ablegen der Fischerprüfung in der zuständigen Behörde ausstellen lassen.

 

  • Erlaubnisschein: Den Erlaubnisschein benötigst du zusätzlich zum Fischereischein, um an einem bestimmten Gewässer angeln zu dürfen. Erlaubnisscheine kannst du bei Angelvereinen, Fischereibehörden, Angelläden oder auch online bei hejfish kaufen.

 

  • Maßband: Ist erfordlich um nachzumessen, ob der Fisch die benötigte Mindestgröße hat.

 

  • Fischtöter: Wird benötigt, um den Fisch zu betäuben.

 

  • Messer: Immer nützlich beim Angeln. Wird auch benötigt, um den Fisch gesetzeskonform zu töten.

 

  • Hakenlöser: Hechte haben sehr scharfe Zähne und ein langer Hakenlöser in Zangenform ist sehr hilfreich, um den Haken sicher zu entfernen.

 

  • Maulsperre: Mit der Maulsperre kannst du das Maul des Hechtes offen halten, während du den Haken entfernst. Das ist besonders wichtig, wenn du untermaßige Hechte schonend abhaken und zurücksetzen willst.

 

  • Stabiler Kescher: Zum sicheren Landen deiner Fänge.

 

  • Köder: Kunstköder oder tote Köderfische.

 

  • Stahlvorfach: Nichts ist schlimmer, als einen Fisch während dem Einholen zu verlieren. Wenn du mit totem Koderfisch angelst, ist ein Stahlvorfach mit 1 oder 2 Drillingshaken die richtige Wahl. Zum Spinnfischen gibt es Stahlvorfächer mit einem Karabiner am Ende, wo man den Köder schnell einhängen kann.

 

  • Weiteres Vorfachmaterial und Zubehör: Zum Binden der Montage benötigst du eventuell noch weiteres Zubehör. Weitere Infos hierzu findest zu unter Angelmethoden und Montagen zum Angeln auf Hecht.

 

Die besten Köder für den Hecht

Die Auswahl an Hecht Angelködern ist riesig. Welcher Köder am besten funktioniert, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Jahreszeit, dem Gewässer und der Angelmethode. Hier ein Überblick über die gängigsten Hechtköder:

 

Kunstköder

4 Kunstköder zum Angeln auf Hecht auf einem Holztisch.

Von links nach rechts: Doppelschwanz-Gummifisch im Hechtdesign, Gummifisch, Wobbler und Popper.

  • Blinker: Der Blinker ist ein klassischer Hechtköder, der beim Einholen hin und her taumelt und einen flüchtenden, verletzten Beutefisch imitiert. Er sieht aus wie ein Metalllöffel, an dem ein Drillingshaken befestigt ist. Aufgrund ihrer kompakten Größe und ihres hohen Gewichtes lassen sich Blinker sehr weit werfen.

 

  • Gummifische: Gummifische sind einer der beliebtesten Köder zum Angeln auf Hechte. Es gibt sie in allen erdenklichen Größen und Farben und sie sind günstig.

 

  • Wobbler: Wobbler sind harte Köder (Hardbaits) die mit ihrem Aussehen an einen Fisch erinnern. Beim Einholen imitieren sie die typische Schwimmbewegung eines Fisches.Wobbler bestehen meistens aus Holz, Kunststoff oder Metall und es gibt sie in schwimmenden, schwebenden und sinkenden Varianten.Die Tauchtiefe eines Wobblers wird haupsächlich durch den Winkel der Tauchschaufel an der Vorderseite bestimmt. Tief laufende Wobbler haben eine Tauchschaufel, die in einem flachen Winkel gerade nach vorne zeigt.Flach laufende Wobbler haben eine Tauchschaufel, die in einem größeren Winkel stärker nach unten zeigt.

 

  • Topwater Köder: Topwater Köder ist ein Überbegriff für alle Kunstköder, die an der Wasseroberfläche oder dicht darunter geführt werden können. Hierzu gehören, Popper, Crankbaits, Jerkbaits und auch unbebleite Gummifische. Topwater Köder können sehr fängig und vorteilhaft sein, wenn die Hechte insbesondere in den wärmeren Jahrezeiten in sehr flachen Gewässerabschnitten stehen. Sie sind auch ein guter Köder, um Gewässer zu beangeln, die vom Grund bis ins Mittelwasser sehr stark mit Pflanzen bewachsen sind.

 

  • Spinner: Ein Spinner ist ein Kunstköder, der beim Angeln verwendet wird, um Fische anzulocken. Er besteht aus einem Metallblatt, das sich um eine Achse dreht, wenn er durchs Wasser gezogen wird. Die Drehbewegung des Blattes erzeugt Vibrationen und Lichtreflexe, die Raubfische wie z.B. Hechte, Barsche und Forellen anlocken. Spinner gibt es in verschiedenen Größen, Formen und Farben, um unterschiedliche Fischarten und Angelbedingungen anzusprechen. Sie sind vielseitige Köder, die sowohl in stehenden als auch in fließenden Gewässern eingesetzt werden können.

 

  • Spinnerbaits: Spinnerbaits sind eine Art von Angelköder, die besonders bei Anglern beliebt sind, die auf Raubfische wie Hechte, Barsche und Zander aus sind. Sie zeichnen sich durch ihr einzigartiges Design aus, das einen Drahtbügel mit einem Bleikopf, einem Haken und einem oder mehreren Spinnerblättern kombiniert.

 

Naturköder

  • Tote Köderfische: Tote Köderfische sind ebenfalls ein sehr beliebter Köder zum Angeln auf Hechte. Sie werden am Grund oder mit einem Schwimmer angeboten und bieten den Vorteil, dass sie über ihren Duft auch Hechte aus größeren Entfernungen anlocken können.Neben Barschen, Rotaugen und Döbeln sind auch besonders fettreiche Fische wie Makrelen, Heringe und Sardinen ein sehr guter Köder zum Angeln auf Hecht. Aufgrund ihres Fettgehaltes verteilen diese Fische im Wasser eine Duftspur, die besonders weit reicht.

 

Welche Ködergröße ist am besten zum Angeln auf Hechte geeignet?

Hechte können auch Fische fressen, die halb so lang sind, wie sie selbst. Als Standardgröße zum Hechtangeln empfehlen wir Gummifische mit einer Länge von mindestens 15 cm. Auch ein toter Köderfisch sollte nicht kleiner sein.

Bei Blinkern sind besonders gut Modelle ab 30 g Gewicht geeignet und ein guter Wobbler für Hecht wiegt mindestens 20 g.

Je größer der Köder ist, umso größer werden durchschnittlich die Hechte sein, die darauf beißen. Als Faustregel kann man sagen, dass kleinere Köder für mehr Bisse und größere Köder für größere Fische (bei weniger häufigen Bissen) sorgen.

Wenn du zum Beispiel beim Angeln mit einem 15 cm langen Gummifisch einen 40 cm langen, untermaßigen Hecht fängst, wird es auf jeden Fall Zeit, einen größeren Köder zu verwenden.

 

Was ist die beste Köderfarbe zum Angeln auf Hecht?

Die beste Köderfarbe hängt vom Wetter, den Gewässerbedingungen und anderen Faktoren am Wasser ab. Bei Sonnenschein und klarem Wasser fangen oft Köder mit natürlicheren und unauffälligen Farben besser.

Bei bewölktem Himmel und trüberem Wasser sind Köder in auffällligen Farben für den Hecht unter Wasser besser sichtbar und bringen oft mehr Bisse.

An manchen Gewässern wurden bestimmte Köderfarben so oft verwendet, dass die Hechte daraus gelernt haben und nicht mehr auf diese Farbe beißen, obwohl man woanders bei denselben Bedingungen mit dieser Köderfarbe gute Fänge erzielt hätte.

In solchen überfischten Gewässern hilft es auch, erfahrene, einheimische Angler nach den fängigen Köderfarben zu fragen.

Ein Dauerbrenner an vielen Gewässern sind oft Kunstköder, die mit ihren Farben naturgetreu ein Rotauge, einen Hecht oder einen Barsch nachbilden. Hechte sind kannibalistisch veranlagt und fressen auch kleinere Hechte.

Diese Besonderheit kann man sich zunutze machen, indem man einen Gummifisch oder Wobbler mit einem schönen Hechtdesign verwendet.

 

Angelmethoden und Montagen zum Angeln auf Hecht

Es gibt verschiedene Methoden, um auf Hecht zu angeln. Hier stellen wir dir die gängigsten vor:

 

Spinnfischen: Die aktivste Methode, bei der ein Kunstköder durchs Wasser geführt wird.

Angelmontage zum Spinnfischen auf Hecht
  • Hauptschnur: 100 – 150 m geflochtene Schnur in der Stärke 0.20 – 0.30 mm oder monofile Schnur mit Durchmesser 0.35 – 0.40 mm.
  • Stahlvorfach mit 5 – 10 kg Tragkraft
  • Kunstköder

Die klassische Montage zum Spinnfischen auf Hecht ist sehr einfach. An der Hauptschnur wird das Stahlvorfach angeknotet. Am Ende des Stahlvorfaches ist ein Karabiner, in den der Kunstköder eingehängt wird.

 

Ansitzangeln auf Hecht: Hierbei wird der Köder (meist ein Köderfisch) an einer bestimmten Stelle am Grund angeboten und der Hecht abgewartet.

Angelmontage zum Grundangeln auf Hecht
  • Hauptschnur: 100 – 150 m geflochtene Schnur in der Stärke 0.20 – 0.30 mm oder monofile Schnur mit Durchmesser 0.35 – 0.40 mm.
  • Blei mit mindestens 20 g Gewicht
  • Gummistopper (zwischen Blei und Wirbel des Stahlvorfachs)
  • Stahlvorfach mit 5 – 10 kg Tragkraft und 2 Drillingen
  • Köderfisch

Bei der Montage zum Grundangeln wird auf der Hauptschnur ein Blei angebracht, um den Köderfisch am Grund zu halten. Direkt unter dem Blei verwendet man am besten einen Gummistopper.

Dieser sitzt zwischen dem Blei und dem Wirbel des Stahlvorfaches und verhindert, dass der Knoten beim Auswerfen beschädigt wird. Der Köderfisch wird am Stahlvorfach mit den 2 Drillingen befestigt.

Für einen guten Halt des Köders kann man einen Drillingshaken am Maul und einen an der Seite des Köderfisches befestigen. Mit ein paar Tropfen Fischöl ins Maul kann der Duft des Köderfisches noch verstärkt werden.

 

Angeln auf Hecht mit Pose: Eine Variante des Ansitzangelns, bei der der Köderfisch mit einer Pose angeboten wird.

Angelmontage zum Angeln auf Hecht mit Pose
  • Hauptschnur: 100 – 150 m geflochtene Schnur in der Stärke 0.20 – 0.30 mm oder monofile Schnur mit Durchmesser 0.35 – 0.40 mm.
  • Schnurstopper
  • Pose mit 10 – 20 g Tragkraft
  • Bleischrote: Werden auf der Hauptschnur unter der Pose angebracht, damit diese nach dem Auswerfen gerade steht.
  • Stahlvorfach mit 5 – 10 kg Tragkraft und 2 Drillingen
  • Köderfisch

Bei der Montage zum Posenangeln auf Hecht wird auf der Hauptschnur zuerst ein Schnurstopper und danach die Pose angebracht. Dann wird die Hauptschnur mit dem Stahlvorfach verknotet.

Über dem Wirbel des Stahlvorfaches werden auf der Hauptschnur so viele Bleischrote angebracht, dass die Pose nach dem Auswerfen aufrecht steht.

Damit der Köderfisch im Wasser „aufrecht“ steht, befestigt man den oberen Drillingshaken am besten im oberen Rückenbereich. Der zweite Drillingshaken wird unten am Bauch befestigt.

Auch bei dieser Montage mit Köderfisch kann man ein paar Tropfen Fischöl ins Maul des Köderfisches geben, um Hechte auch aus größerer Entfernung anzulocken.

 

Fliegenfischen auf Hecht: Eine elegante und anspruchsvolle Methode, bei der mit speziellen Hechtfliegen gefischt wird.

Angelmontage zum Fliegenfischen auf Hecht
  • Hauptschnur: #8er oder #9er Intermediate Schnur mit sinkender Spitze
  • Monofile Schnur: 100 – 150 cm monofile Schnur der Stärke 0.50 mm
  • Stahlvorfach mit 5 – 10 kg Tragkraft
  • Streamer

An die Intermediate Schnur mit sinkender Spitze wird mit einem Schlaufenknoten ein 100 – 150 cm langes Stück monofile Schnur befestigt. Anschließend wird die monofile Schnur mit dem Stahlvorfach verknotet. Am Ende des Stahlvorfaches wird ein Streamer angebracht, der einen kleinen Fisch imitiert.

Die Intermediate Schnur mit sinkender Spitze bringt bei dieser Montage den Vorteil, dass der Streamer nicht extra beschwert werden muss. Mittlerweile gibt es auch viele Fliegenschnüre zu kaufen, die speziell zum Hechtangeln entwickelt worden sind.

 

Fangzeiten und Standorte von Hechten

Die besten Chancen, einen Hecht zu fangen, hat man generell in den frühen Morgenstunden und am späten Abend. Gelegentlich beißen sie auch während der Mittagszeit.

Hechte halten sich gerne bevorzugt an folgenden Standorten eines Gewässers auf:

  • Schilfkanten
  • Treibholzansammlungen
  • Krautbetten
  • Bootstege
  • Strömungskante

 

Schilfkanten

Schilfkanten bieten Hechten nicht nur Schutz und Deckung, sondern auch einen idealen Ort für die Jagd auf Beutefische. Das dichte Wurzelwerk und die Vegetation bieten den Fischen zahlreiche Verstecke.

 

Treibholzansammlungen

Treibholzansammlungen sind für Hechte attraktiv, da sie Schutz bieten und als Unterstand für die Jagd dienen. Das Holz bietet den Fischen Deckung und sie können aus dem Hinterhalt auf Beute lauern.

 

Krautbetten

In Krautbetten finden Hechte ähnliche Bedingungen wie in Schilfkanten vor. Die dichte Vegetation bietet Schutz, Verstecke und dient als Laichplatz. Zudem ziehen Krautbetten viele Kleinfische an, was sie zu einem beliebten Aufenthaltsort für Hechte macht.

 

Bootstege

Bootstege sind besonders in den Sommermonaten ein guter Standort für Hechte. Sie bieten Schatten und Schutz vor der Sonne. Außerdem sammeln sich hier oft Kleinfische an, die von der Beleuchtung oder den ins Wasser fallenden Insekten angelockt werden.

 

Strömungskanten

An Strömungskanten, wo ruhiges und schnell fließendes Wasser aufeinandertreffen, lauern Hechte auf Beute. Die Strömung spült Kleinfische und andere Beutetiere in den Bereich, wo die Hechte sie leicht erbeuten können.

 

Generell gilt: Hechte bevorzugen strukturreiche Gewässerbereiche mit ausreichend Deckung und Versteckmöglichkeiten. Wer diese Standorte kennt und gezielt beangelt, hat gute Chancen, einen Hecht an den Haken zu bekommen.

In großen Seen sind Hechte auch im Freiwasser zu finden und folgen dort Schwarmfischen, wie z.B. Renken.

 

 

Hechtangeln in verschiedenen Jahreszeiten

Abhängig von der Jahreszeit zeigen Hechte ein anderes Freßverhalten und es ist eine andere Köderführung erforderlich, um die Chancen auf einen Fang zu erhöhen. In diesem Abschnitt geben wir dir Fangtipps für die verschiedenen Jahreszeiten.

 

Hechtangeln im Frühjahr nach der Schonzeit

Direkt nach der Schonzeit sind die Hechte mit dem Laichen fertig und haben richtig viel Hunger. Sie haben lange Zeit keine Köderfische und Kunstköder gesehen und beißen auf alles, was sich bewegt.

Hier ist das Hauptproblem oft, einen guten Angelplatz zu finden, weil viele Angler gleichzeitig unterwegs sind. Am besten fängst du an diesem Tag so früh wie erlaubt mit dem Angeln an. Da das Wasser noch nicht so heiß ist, gibt es auch Bisse auf schnell geführte Kunstköder.

Mit größeren Ködern ab 15 cm erhöhst du deine Chance auf einen großen Fang. Kleinere Köder bringen mehr Bisse, aber es sind auch manchmal untermaßige Hechte dabei.

 

Hechtangeln im Sommer

Auch im Sommer gilt die Faustregel groß fängt groß. Die Hechte sind aber etwas träger als im Frühjahr und eine mittelschnelle Köderführung bringt in dieser Jahreszeit oft mehr Fänge. Wenn die obere Wasserschicht sehr warm ist, tauchen Hechte in die etwas tiefere und kühlere Sprungschicht ab.

An manchen Gewässern ist der Grund und das Mittelwasser sehr verkrautet. Eine gute Strategie im Sommer kann daher auch sein, gezielt mit Oberflächenködern auf Hechte zu angeln, um den Krautsalat zu vermeiden.

Selbst wenn die Hechte 1 oder 2 m tiefer stehen, können sie dann einem an der Oberfläche geführten Köder kaum widerstehen und kommen für den Biss auch ein paar Meter hoch.

 

Hechtangeln im Herbst: Die goldene Jahreszeit

Der Herbst ist die beste Zeit zum Hecht angeln. Die Hechte sind jetzt besonders aktiv und fressen sich Winterspeck an. Im Herbst bevorzugen Hechte oft größere Köder in natürlichen Farben. Probiere es mal mit einem großen Gummifisch in Barsch- oder Weißfischdekor.

 

Hechtangeln im Winter: Herausforderung für Profis

Hechtangeln im Winter erfordert Geduld und Erfahrung. Die Hechte sind jetzt träge und stehen oft in tieferen Gewässerabschnitten. Angeln auf Hecht im Winter kann aber trotzdem erfolgreich sein, wenn man die richtigen Stellen und Köder kennt. Langsam geführte Köder sind jetzt oft die beste Wahl.

 

 

Die besten Gewässer zum Angeln auf Hecht in Deutschland

Einige Gewässer sind für ihre sehr guten Hechtbestände bekannt und wenn du dort angelst, kannst du deine Chance auf einen guten Fang deutlich erhöhen. Im Folgenden findest du eine Auflistung der besten Gewässer zum Angeln auf Hecht in Deutschland.

1. Müritz (Mecklenburg-Vorpommern)

Dämmerung am Müritz See

Die Müritz ist der größte See in Deutschland, der vollständig innerhalb des Landes liegt und ein wahres Paradies für Hechtangler ist. Mit ihren unzähligen Buchten, ausgedehnten Krautfeldern und abfallenden Kanten bietet sie dir ideale Bedingungen für Hechte jeder Größe.

Im Spätherbst, wenn die Wassertemperaturen sinken, ziehen sich die Hechte in tiefere Bereiche ab 15 Metern zurück. Hier lauern sie auf Beute und bieten Anglern die Chance auf kapitale Fänge.

 

2. Biggesee (Nordrhein-Westfalen)

Biggesee im Sommer

Der Biggesee in Nordrhein-Westfalen ist ein weiteres Top-Gewässer für Hechtangler. Mit einer Oberfläche von 9 km² bietet er ausreichend Platz für Hechte, um zu wachsen und sich zu vermehren. Ein besonderes Merkmal des Biggesees ist die hohe Anzahl an Standorten, an denen kapitale Hechte gefangen wurden.

Über 20 verschiedene Stellen sind bekannt, an denen Angler große Hechte überlisten konnten. Dies deutet auf einen sehr guten Hechtbestand und hervorragende Angelmöglichkeiten hin.

 

3. Möhnesee (Nordrhein-Westfalen)

Sicht auf den Möhnesee bei sonnigem Wetter

Der Möhnesee, südöstlich von Soest gelegen, ist bekannt für seine guten Hechtbestände und die abwechslungsreiche Uferlandschaft. Die Kombination aus steilen Uferkanten, flachen Buchten und Krautfeldern bietet Hechten ideale Lebensbedingungen und Anglern vielfältige Möglichkeiten, den Räubern nachzustellen.

 

4. Edersee (Hessen)

Edersee Überblick von oben

Der Edersee in Hessen ist ein weiteres beliebtes Ziel für Hechtangler. Der See bietet eine atemberaubende Kulisse und beherbergt einen guten Hechtbestand.

 

5. Sorpesee (Nordrhein-Westfalen)

Der Sorpesee ist ein Stausee im Sauerland, der für seinen guten Hechtbestand bekannt ist.

 

6. Affolderner See (Hessen)

Spiegelglattes Wasser am Affolderner See bei sonnigem Wetter

Der Affolderner See in Hessen ist ein weiteres Gewässer, das bei Hechtanglern beliebt ist.

 

7. Schweriner See (Mecklenburg-Vorpommern)

Ausblick durch Bäume auf den Schweriner See

Der Schweriner See ist der viertgrößte See in Deutschland und bietet dir gute Angelmöglichkeiten für Hechte.

 

8. Plauer See (Mecklenburg-Vorpommern)

Stürmisches Wetter mit kleinen Wellen am Plauer See

Der Plauer See ist ein beliebtes Urlaubsziel und bietet auch gute Angelmöglichkeiten für Hechte.

 

9. Steinhuder Meer (Niedersachsen)

Dämmerung am Steinhuder Meer

Das Steinhuder Meer ist der größte See in Nordwestdeutschland und bietet dir gute Angelmöglichkeiten für Hechte.

 

10. Chiemsee (Bayern)

Chiemsee im Herbst

Der Chiemsee ist der drittgrößte See in Deutschland und bietet dir gute Angelmöglichkeiten für Hechte.

 

Hecht Schonzeiten und Schonmaße in den verschiedenen Bundesländern

In Deutschland gibt es für viele Fischarten Schonzeiten und Schonmaße. Während der Schonzeit darf ein geangelter Fisch nicht aus dem Gewässer mitgenommen werden. Das Schonmaß gibt an, wie groß ein Fisch mindestens sein muss, damit man ihn aus dem Gewässer entnehmen darf.

In der folgenden Tabelle haben wir für dich übersichtlich die Hecht Schonzeiten und Schonmaße in den verschiedenen Bundesländern zusammengefasst.

 

BundeslandSchonzeitenSchonmaß
Baden-Württemberg15.02 bis 15.0550 cm
Bayern15.02 bis 15.0450 cm
Berlin01.01 bis 30.0445 cm
Brandenburg01.02 bis 31.03 (für Spreewaldfischer gelten andere Schonzeiten)45 cm
Bremen01.02 bis 15.0560 cm
Hamburg01.01 bis 15.0550 cm
HessenBinnengewässer: 01.02 bis 15.04
Küste: keine Schonzeiten
50 cm
Mecklenburg-VorpommernBinnengewässer: keine Schonzeiten
Küste: 01.03 bis 31.05
Binnengewässer: 45 cm
Küste: 50 cm
Niedersachsen01.01 bis 30.04Binnengewässer: 40 cm
Küste: 45 cm
Nordrhein-Westfalen15.02 bis 30.0445 cm
Rheinland-Pfalz01.02 bis 15.0450 cm
Saarland15.02 bis 31.0550 cm
Sachsen01.02 bis 30.0450 cm
Sachsen-Anhalt15.02 bis 30.0450 cm
Schleswig-HolsteinBinnengewässer: 15.02 bis 30.04
Küste: 15.02 bis 30.04
45 cm
Thüringen15.02 bis 30.0445 cm

Neben diesen gesetzlichen Schonzeiten und Schonmaßen kann es abweichende Regelungen geben, die durch den zuständigen Gewässerinhaber oder Angelverein festgelegt werden.

So kann es sein, dass zum Beispiel ein Angelverein an einem Gewässer ein größeres Schonmaß als das gesetzlich vorgeschriebene in diesem Bundesland vorschreibt. In diesem Fall würde das größere Schonmaß des Angelvereins gelten.

Die Hecht Schonzeiten von Vereinen und Gewässern können in manchen Fällen ebenfalls von der gesetzlichen Vorgabe des Bundeslandes abweichen und länger sein. Abweichende Regelungen findest du immer im Erlaubnisschein.

 

Quellen